FatturaPA (abgekürzt für Fatturazione Elettronica verso la Pubblica Amministrazione) steht für „elektronische Rechnung an die öffentliche Verwaltung“ in Italien. Der Begriff bezeichnet alle erforderlichen technischen und organisatorischen Maßnahmen rund um die elektronische Rechnung. Anfänglich nur für den Rechnungsaustausch mit Geschäftspartnern im öffentlichen Sektor eingesetzt (B2G), wurden die Maßnahmen mit der Zeit auch im B2B-Bereich zur Pflicht.
Aktuell müssen alle inländischen Rechnungen über Sdl (Sistema di Interscambio) ausgetauscht werden. Ab dem 1. Januar 2022 müssen zusätzlich auch die grenzüberschreitenden Rechnungen im FatturaPA-Format an Sdl gemeldet werden.
Was ist InvoicePA?
Die elektronische Rechnung selbst wird als InvoicePA bezeichnet. Sie darf nur über eine spezielle zentrale Schnittstelle Sdl an den Empfänger verschickt werden und nur so erhält sie auch ihre Gültigkeit. Alle inländischen Rechnungen im B2B-Bereich, die nicht über die Schnittstelle übermittelt werden, werden mit hohen Geldsummen bestraft.
Für die Übermittlung über Sdl stehen den Unternehmen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Die Rechnungen können entweder manuell über ein Web-Interface erstellt und übermittelt werden (lohnt sich nur bei kleinem Dokumentenvolumen) oder das Unternehmen kann das eigene ERP-System an Sdl über die Schnittstellen anbinden. Dann können die erzeugten Rechnungen automatisch an das zentrale System übermittelt werden.
InvoicePA ist eine XML-Datei im speziellen FatturaPA-Format, die mit einer elektronischer Signatur versehen wird. Diese Signatur gewährleistet die Echtheit der Rechnung und ihre Herkunft. Um eine Rechnung über Sdl übermitteln zu können, wird außerdem ein eindeutiger Identifikationscode benötigt, der immer an die adressierte Stelle der öffentlichen Verwaltung gebunden ist.
Alle ausgetauschten Rechnungen müssen außerdem mindestens 10 Jahre archiviert werden.