Stellen Sie sich vor, ein Unternehmen entdeckt bei einer Charge von Fertigsalaten ein mikrobiologisches Risiko. Ein Rückruf muss sofort ausgelöst werden, und das am besten ohne langwierige manuelle Datensichtung.

In der globalen Lebensmittelwirtschaft ist die Rückverfolgbarkeit kein „Nice-to-have“ mehr – sie ist Pflicht. Verbraucher erwarten Sicherheit und Transparenz, Behörden fordern lückenlose Dokumentation und Unternehmen müssen bei Produktrückrufen schnell handeln können. Digitale Rückverfolgbarkeit, basierend auf GS1-Standards und EDI (Electronic Data Interchange), bietet eine Lösung, um komplexe Lieferketten effizient und transparent zu steuern.

 

Denn dank GS1-Standards wie GTIN, SSCC und GLN wird jede Produktcharge eindeutig identifiziert und mittels EDI lückenlos bei jedem Warenversand übermittelt. So ist im Fall eines Rückrufs innerhalb weniger Minuten klar, welche Kunden beliefert wurden, welche Artikelnummern betroffen sind, und welche Mengen im Lager oder Handel stehen.

GS1-Standards

GS1 ist ein globales Standardisierungssystem, das Identifikationsnummern, Barcodes und weitere Standards bereitstellt, die Rückverfolgbarkeit erst möglich machen.

Dazu gehören u.a.:

  • GTIN (Global Trade Item Number) – weltweit eindeutige Artikelnummern
  • SSCC (Serial Shipping Container Code) – Identifikation einzelner Logistikeinheiten wie Paletten
  • GLN (Global Location Number) – eindeutige Identifikation von Standorten (z. B. Lager, Filialen)
  • GS1-128-Barcodes – codieren Zusatzinformationen wie Chargennummer, MHD, Gewicht etc.

Durch diese Standards kann jede Ware digital eindeutig identifiziert und nachverfolgt werden – von der Ernte bis zum Endkunden.

Die Rolle von EDI: Automatisierte, sichere Datenübertragung

EDI sorgt dafür, dass die mit GS1 codierten Informationen nahtlos und strukturiert zwischen Geschäftspartnern ausgetauscht werden – ohne manuelle Dateneingaben, Medienbrüche oder Verzögerungen. So wird die digitale Rückverfolgbarkeit effizient und skalierbar.

Typische EDI-Nachrichten im Bereich Rückverfolgbarkeit:

  • DESADV (Despatch Advice) – elektronische Versandanzeige mit SSCC, GTIN und Chargen
  • RECADV (Receiving Advice) – Rückmeldung über erhaltene Waren inkl. SSCCs
  • INVOIC – Rechnung mit Bezug auf Lieferdaten und Rückverfolgbarkeitsinformationen
  • PRICAT – Kataloginformationen inkl. GTIN, Herkunft, Inhaltsstoffe

Durch die Kombination von GS1-Codes und EDI-Nachrichten kann ein Unternehmen jederzeit nachvollziehen, woher ein Produkt stammt, wer es wann verarbeitet oder transportiert hat und in welcher Charge es in den Handel gelangt ist.

Vorteile der digitalen Rückverfolgbarkeit 

  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und Audit-Vorgaben
  • Risikochargen können gezielt lokalisiert und entzogen werden
  • Effizienzsteigerung durch automatisierte Prozesse statt Papierdokumente und manuelle Rückverfolgung
  • Transparente Lieferketten als Wettbewerbsvorteil und mehr Vertrauen beim Konsumenten
  • Durchgängiger Datenfluss in Echtzeit durch Integration in ERP- und Qualitätssysteme

Die Kombination aus GS1-Standards und EDI schafft die Basis für eine transparente, effiziente und sichere Lieferkette – gerade in der sensiblen Lebensmittelbranche. Unternehmen, die diese Technologien heute integrieren, profitieren nicht nur von regulatorischer Sicherheit, sondern auch von einem echten Wettbewerbsvorteil in Sachen Vertrauen, Qualität und Nachhaltigkeit.

Haben Sie Fragen zur EDI-Integration zu Ihren Geschäftspartnern? Das EDICENTER ist einer der ältesten EDI-Provider Deutschlands.

 

Bei uns bekommen Sie alles aus einer Hand! Rufen Sie uns einfach unter der Telefonnummer 0821 24659-0 an oder schreiben Sie uns an info@edicenter.de. Wir finden die passende Lösung für Ihr Unternehmen